Der Klassiker- das Haushaltsbuch

 

Ich führe seit 2009 ein Haushaltsbuch, es ist eine Excelliste. In dieser führe ich für jeden Monat eines Jahres alle Einnahmen und Ausgaben auf, die über mein Girokonto gehen. Da meine anderen Konten (Kreditkarte, Tagesgeldkonto etc.) über dieses Konto angebunden sind, reicht es aus, EINE Liste zu führen. 

 

Natürlich gibt es auch Apps, die euch einen Überblick über eure Kontoaktivitäten geben und euer Girokonto selbst ermöglicht es auch, zu sehen, wofür ihr wie viel Geld ausgegeben habt. Warum ich euch trotzdem eine händische Liste empfehle? Weil, die Daten in den Apps nicht in die Zukunft gehen. Man kann also weder zukünftige Einnahmen (z.B. Steuerrückzahlungen, Gratifikationen, Auszahlung Bausparvertrag) noch Ausgaben (z.B. für die eigene Hochzeit) planen/ simulieren. Und das ist es, was eigentlich Sinn am Ganzen macht.

 

Als ich die Finanzierung des Eigenheims meiner Eltern geplant habe, bin ich nicht allein vom Status quo ausgegangen, sondern musste berücksichtigen, dass sie mit beginnender Rente weniger Einkommen haben würden. Wechselnde Einkommenssituationen durchzuspielen gerade bei einer Finanzierung eines Hauses ist essentiell, wird aber in der Praxis kaum gemacht. Mit dem Ergebnis, dass sich viele finanziell übernehmen, wenn z.B. der Partner länger beruflich ausfällt. Wenn man genau plant, kann man z.B. berücksichtigen, in welchem Turnus man eventuell ein neues Auto kaufen muss, und entsprechend monatlich darauf sparen. Man kann entscheiden, wann welche Modernisierungen am Haus gemacht werden können und wie viel man für den jährlichen Urlaub ausgeben kann. Man kann auch schauen, ob die neue Playstation im Budget wäre oder nicht. Man vermeidet dadurch mit dem Konto ins minus zu rutschen. Dispokredite sind auch in diesen Zeiten teuer. und wie gesagt, es geht nicht prinzipiell darum sich etwas zu verkneifen (z.B. ein Auto), sondern vielmehr den idealen Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem man sich etwas leisten kann und auch WIEVIEL es kosten darf. 

 

Aber zurück zum Haushaltsbuch. Die regelmäßig anfallenden Einnahmen wie Gehalt oder Rente in einem Jahr einerseits und Ausgaben wie Miete, Strom, Wasser etc. lassen sich schon relativ gut früh planen. Dazu kommen bekannte einmalige Einnahmen und Ausgaben z.B. Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke, Jahresurlaub, Modernisierungsarbeiten etc. Weiter unten in der Tabelle werden automatisch die Einnahmen mit den Ausgaben eines Monats verrechnet und man sieht, ob man noch genügend Geld auf dem Konto hat oder gegebenenfalls entweder was vom Sparkonto umbuchen muss oder die Investition lieber verschiebt. Da man nie zu 100% seine Finanzen im voraus planen kann, ist es empfehlenswert, sich immer auch noch etwas Luft (Budget für Extraausgaben für Dinge außer der Reihe) auf dem Konto zu lassen. 

 

Regelmäßige Einnahmen sind z.B:

  • Gehalt
  • Rente
  • Kindergeld
  • Unterhalt

Regelmäßige Ausgaben sind beispielsweise:

  • Miete/Kreditrate fürs Haus bzw. die Wohnung
  • Strom
  • Wasser
  • Gas
  • Telefon/Internet/TV
  • Handy
  • Friseur
  • Unterhalt
  • Versicherungen
  • Rundfunkgebühr
  • Lebensmittel
  • Kleidung und Schuhe
  • Kosten für den Sportverein
  • Kredite
  • Fahrtkosten z.B. für den ÖPNV/ Tanken
  • Abos z.B. für Zeitschriften oder Streamingdienste
  • Sparraten z.B. für Bausparverträge, Riesterrente

UNregelmäßige Einnahmen z.B.:

  • Urlaubsgeld
  • Weihnachtsgeld
  • Prämien
  • Erstattungen aus der Steuererklärung
  • Auszahlungen aus Sparverträgen (z.B. Bausparvertrag)
  • Erstattungen aus der Betriebskostenabrechnung
  • Erbschaft

UNregelmäßige Ausgaben können sein:

  • Anschaffungen (z.B. Möbel, neuer Kühlschrank o.ä.)
  • Hochzeit
  • Einschulung/ Konfirmation/ Jugendweihe o.ä.
  • Ausflüge
  • Kino/ Theater/ Konzerte o.ä.
  • Gesundheitskosten (Zahnarzt, Brille o.ä.) 
  • Handwerker
  • TÜV
  • Werkstattkosten & Reparaturen fürs Auto
  • Hobbies

Wann macht es Sinn, über das Jahr HINAUS zu planen? Immer dann, wenn ihr größere Investitionen tätigt z.B. Hauskauf, bei denen ihr euch langfristig verschuldet. Ihr könnt so auch Sonderzahlungen planen. Oder sehen, wie knapp es wird, wenn nur noch einer verdienen kann. Ich plan meist für die nächsten 5 Jahre im Voraus, aber das kann wirklich jeder handhaben wie er möchte.

 

Die händische Liste hat den zusätzlichen Vorteil, das ich sehen kann, welchen Effekt bestimmte Maßnahmen haben, die ich ergreifen möchte. Wie viel Geld hab ich z.B. im Monat mehr übrig, wenn ich einen billigeren Handytarif wähle? WO habe ich überhaupt Einsparpotential und WIEVIEL könnte ich insgesamt einsparen? Wenn ich JETZT das Auto auf Kredit kaufe, komm ich dann jeden Monat ins minus? Diese Spielerei mit Zahlen mit dem Ziel der Optimierung ist das, was mir eigentlich am meisten Spaß macht. Und es ist auch eigentlich in unserem Sinn. Schließlich wollen wir von dem Geld, dass wir zur Verfügung haben, möglichst viel haben.

 

Einen weiteren Vorteil gibt es. Es hilft mir unheimlich gut bei der Erstellung der Steuererklärung bzw. dabei, zu prüfen, ob ich alles überhaupt und dann auch noch in der richtigen Höhe erfasst habe (z.B. Zuzahlungen bei Krankheitskosten, Handwerkerrechnungen  oder sonstige Sachen), was in die Steuererklärung des jeweiligen Jahres gehört.

 

So genug geredet. Ich hänge euch hier unten mal das Template für die Haushaltslist als Excel Version ran. Ihr findet sie auch noch mal unter "Downloads"

 

Download
Haushaltsbuch Template
Haushaltsbuch im excel Format zum downloaden und verwenden.
Template_Haushaltsbuch.xlsx
Microsoft Excel Tabelle 14.0 KB

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